Musikverein in Coronazeiten

Mit einem Interview mit unserer Trompetenschülerin Juliana und ihrem Ausbilder Henrik wollen wir Euch und Ihnen einen kleinen Einblick in die Vereinsarbeit in diesen Zeiten geben. Dieses Interview haben wir in einer Videokonferenz geführt.

Jugendleitung: Hallo Juliana, hallo Henrik. Schön Euch mal wieder gemeinsam zu sprechen. Es ist nun ziemlich genau ein Jahr her, dass uns der erste Lockdown erreicht hat. Erzählt mal, wie geht es Euch und wie hat sich Euer Alltag seither verändert?

Juliana: Es geht mir gut, man ist halt viel daheim und kann nicht viel machen. In der Schule läuft es bei mir besser wie vorher.

Henrik: Mir geht es auch gut, aber mir fehlen die Bewegung und der Kontakt mit Freunden beim Fußball oder Musikverein.

Jugendleitung: Hey Juliana, das ist ja interessant zu hören. Wie kommt das?

Juliana: Ich kann besser in meinem eigenen Tempo arbeiten und kann mich besser konzentrieren. Das macht es für mich entspannter.

Jugendleitung: Vor Corona habt Ihr Euch 1 x in der Woche bei Juliana daheim zum Unterricht getroffen. Wie habt ihr das gelöst, als das nicht mehr möglich war?

Juliana: Wir machen den Unterricht jetzt online über einen Videoanruf. Zuerst sagt Henrik mir eine Übung, die wir zum Anfang spielen und danach arbeiten wir an den Stücken aus der Jugendkapelle.

Henrik: Ich habe Juliana am Anfang verschiedene Übungen zur Verfügung gestellt. Nachdem der zweite Lockdown nun doch schon eine ganze Weile andauert, habe ich nun meine alte Trompetenschule wieder ausgepackt, um für etwas Abwechslung zu sorgen.

Jugendleitung: Wie geht es Euch damit? Was sind die Vor- und Nachteile vom Online-Unterricht?

Juliana: Na ja, es ist besser als nichts und eine gute Abwechslung, aber persönlich ist es natürlich schöner.

Henrik: Die Kommunikation in den Stunden ist im persönlichen Kontakt viel einfacher. Online ist es  schwieriger, Fehler wie z.B. falsche Griffe zu erkennen und zu korrigieren. Ein großer Nachteil ist auch, dass man nicht gemeinsam spielen kann.

Jugendleitung: Seit einiger Zeit gibt es ja auch ein Online-Angebot für die Jugendkapelle. Nimmst du daran teil und was macht ihr da so?

Juliana: Ich versuche es immer einzurichten. Ich finde es gut, man spielt zwar nicht, aber wir machen Theorieunterricht, der sonst oft einfach zu kurz kommt und einen auch weiterbringt. Sonst  haben wir z.B. Notenrätsel gemacht oder Noten im Bassschlüssel behandelt, die ich so nicht kenne, da ich ja im Violinschlüssel spiele. Aber wir reden manchmal einfach auch so ein bisschen, da wir uns ja sonst auch nicht sehen können.

Jugendleitung: Was wünscht Ihr Euch für die nächste Zeit?

Juliana: Ich wünsche mir auf jeden Fall, dass bald auch wieder persönlicher Unterricht und Jugendprobe möglich ist.

Henrik: Mir geht es auch so. Man muss schauen, dass man die Kids motiviert und bei der Stange hält und das ist im persönlichen Austausch auf jeden Fall einfacher.

Jugendleitung: Ich fand es sehr interessant mal Eure Eindrücke zu hören und wünsche mir natürlich auch, dass es bald wieder in der „gewohnten“ Form weitergehen kann und wir alle auch mal wieder auf einem Festle zusammensitzen und dem Jugendorchester zuhören können. Bis dahin Euch alles Gute und bleibt vor allem gesund!